Jordanien, mein Fahrrad ist auf Reisen ein Muss
Ich heiße Andrea, studiere Politik und Gesellschaft mit Schwerpunkt internationaler Politik. Ich bin kleinwüchsig, 110 cm groß und nutze zur Fortbewegung ein Dreirad.
Im Rahmen einer politischen Exkursion bin ich mit anderen Exkursion-Teilnehmern nach Jordanien gereist.
Ich habe einen Direktflug mit der Royal Jordanien gebucht, Ungefähr eine Woche vor Abflug habe ich bei dem Flugunternehmen Assistenz auf dem Flug vom Check In zum Terminal angemeldet. Die Assistenz am Flughafen München hat sehr gut funktioniert. In Amman sah ich nicht mein Dreirad, sondern einen klapprigen Schieberollstuhl. Erst nach einer langen Stunden konnte ich es endlich bekommen.
Das Hotel ist ganz neu und hat einen Aufzug, wobei die Tasten nicht in Rollstuhlhöhe sind. Das Zimmer war schön, das Bett viel zu hoch, dafür sind die Duschknöpfe genau in der richtigen Höhe für Kleinwüchsige.
Am nächsten ging es nach Petra, der Felsenstadt der Nabatäer, Die Stadt wurde in den Felsen geschlagen Mitte in der Wüste. Dort ist sehr steinig, mit viel Mühe kam ich durch den Wüstensand vorwärts. Meistens sogar geteert. In der Hitze von ungefähr 40 Grad hat ein Beduine mir angeboten mich auf seinem lieben Esel “James” mitzunehmen, andere arabischen Besucher waren auch sehr hilfreich.
Die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung ist gesetzlich verankert, das größere Problem ist die fehlende Barrierefreiheit. Nur im Hotel und im Sitz der Jordan Times gab es Aufzüge.
Die Taxis sind nicht auf die Größe meines kleinen Fahrrads ausgelegt. Ohne Reiseassistenz, auf die man sich zu 100% verlassen kann, geht es nicht.
Sehr hilfsbereite Menschen habe ich immer gefunden.
Mit freundlicher Genehmigung aus der Zeitschrift Lautstark 12/2014
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