Als Reiseassistentin unterwegs – Ein Erfahrungsbericht
Es begann mit einer Anzeige im lokalen Wochenanzeiger:
„Reiseassistenz gesucht
Ich möchte im September ein paar Tage am malerischen Lago Maggiore (Italien) verbringen. Abfahrt München
Ich sitze im Rollstuhl, brauche Deine Unterstützung beim Umsetzen und Schieben des Rollstuhls, etwas von Deiner Kraft, um Stolpersteine und manche Stufen zu überwinden.
Was musst Du mitbringen?
Einen Führerschein musst Du haben, um flexibel zu sein, denn die Route ist nicht genau festgelegt (Auto mit Automatik vorhanden).
Zuverlässigkeit, Neugierde, Offenheit und etwas Belastbarkeit. Erfahrung musst Du nicht haben, ich erkläre Dir alles.
Was biete ich Dir
EZ im Hotel, Verpflegung und eine Aufwandsentschädigung
In einem Vortreffen erfahren wir, ob Vorstellungen und Anforderungen übereinstimmen. “
Unser erstes Treffen fand in einem Café statt. Luisa begann über sich und die Hilfe, die sie benötigt, zu erzählen, fragte dann unvermittelt, ob ich es mir vorstelle.
Auf mein JA bestand Luisa darauf, dass ich an einem Rollstuhltraining teilnehme. Und das war gut, denn ich lernte hilfreiche Handgriffe und Hilfsmittel, um Belastungen zu vermeiden. Den Rollstuhl wie eine Gepäckkarre kippen, und schon kann man Stufen hoch und runter steigen. Ich setzte mich in den Rollstuhl oder wurde geschoben. Die Teilnahme an dem Rollstuhltraining stellte eine große Erleichterung dar, Unsicherheiten wurden abgebaut.
Es lief alles reibungslos: das Hotel war barrierefrei, Luisa hatte sich vorher schon erkundigt, welche Sehenswürdigkeiten barrierefrei waren. Abends ließen wir unsere Erlebnisse Revue passieren, manches mal fragten uns Leute, ob wir Schwestern sind, so vertraut waren wir.
Es wird sicherlich nicht bei dieser einen Reisen bleiben.
Wenn ich mit dieser Schilderung die Hemmung gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut habe und Sie bereit sind, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, dann hat dieser Bericht seinen Zweck erfüllt.