Andreas Pröve – Unterwegs auf einem Bike mit Handpedalen
Handbike, Taschen, Rucksack, Fotoapparat (Ausrüstung) und ein gewinnendes Lächeln so präsentiert sich Andreas Pröve, Fotojournalist und Buchautor.
Andreas Pröve – Ein Porträt
Andreas Pröve ist Jahrgang 1957, Tischler. Schon in jungen Jahren war er mit Rucksack und Motorrad in Indien, Sri Lanka u.a. asiatischen Ländern unterwegs, damals eine Herausforderung, nach dem Motorradunfall 1981 um so mehr (Querschnittlähmung).
In den ersten düsteren Jahren nach dem Unfall fand er Trost in den Erinnerungen an seine Reisen, diese Sehnsucht trieb ihn dann an, sich unter den neuen Verhältnissen und mit der Zuversicht, dass unterwegs genug Leute da sind, die ihm helfen werden, wieder zu reisen.
Freunde hatten keine Zeit oder Lust mitzukommen, eine Reiseassistenz kam für Ihn nicht in Frage, „Entweder allein oder nicht“.
Seine Ausrüstung besteht diesmal aus einem Handbike, einem Dreirad mit Handpedalen, mit schräg stehenden Rädern für eine höhere Geschwindigkeit und mehr Kippsicherheit, einem Rucksack vorn und Taschen hinten mit Ersatzteilen wie Ketten, Kugellagern und Antriebsachse und vorn um dem Hals das Wichtigste: die Fotoausrüstung. Später ist er mit einem Motorbike unterwegs, Strom findet man in fernen Ländern nicht überall.
Vorträge und Interviews
In seinen Vorträgen zu seinen Reisen erfährt man hautnah von seinen Begegnungen und Herausforderungen, Dinge zu schaffen, die unmöglich erscheinen. Andreas Pröve faszinieren die Menschen und ihre fremden Kulturen, sie sind die treibende Kraft des Reisens, nicht die Landschaft oder die Gebäude.
In den großen Städten Delhi und Bombay, berichtet er weiter, schaut ihn keiner an. Die Behinderung ist kein besonderes Merkmal. In den Dörfern hingegen rennen die Kinder hinter ihm her, halten sich hinten fest; sehen sein Handbike als Sportgerät und den Rollstuhl als coole Möglichkeit sitzend zu reisen.
Inder im Rollstuhl würden gern seinen Rollstuhl haben. Bei den nächsten Reisen nahm Pröve einen Rollstuhl mit, bis ein Arzt ihm sagte, dass für die Rollstühle oft keine Ersatzteile gibt, es gelten andere Maße. Mit einer kleinen Geldspende können sie sich einen selber bauen und reparieren.
Das Vertrauen, dass er nicht allein unterwegs ist, nimmt ihm die Angst vor mangelnder Barrierefreiheit. Mit Sätzen wie „Wenn man Hemmungen hat, fremde Menschen um Hilfe zu bitten, kommt man nicht weiter.“ steckt Pröve andere an, auf vier Rädern den Spaß am Reisen live zu wagen. Es muss kein waghalsiges Abenteuer sein.
Inzwischen macht er sich oft in Begleitung von seinem indischen Freund Nagender auf Reise. Den hat er in Kalkutta kennen gelernt, als er ihm den Burgersteig hoch half. Sie haben geredet und Adressen getauscht wie schon tausendmal auf so einer Reise. Der Kontakt ist geblieben. Vor der geplanten Reise „Mit dem Rollstuhl von Kalkutta bis zur Quelle des Ganges“ hat Pröve ihn besucht und er spontan geantwortet „Ich komme mit!“.
Auf www.proeve.com stellt Andreas Pröve Ausschnitte seiner Reisen vor.
Bücher von Andreas Pröve – eine Auswahl:
Mein Traum von Indien. Im Rollstuhl von Kalkutta bis zur Quelle des Ganges. Piper, München 2003
Abenteuer Mekong. 5700 Kilometer von Vietnam bis ins Hochland von Tibet. Piper, München 2013
Gegen den Strom. Mit dem Rolli durch China 6000 Km den Jangtse entlang. National Geographic, München 2019
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